Der Erhalt der Platten
Martin Harris, einer der drei Zeugen für das Buch Mormon, gab in seinem Interview 1859 in Tiffany’s Monthly einen Bericht über Smiths Auffinden der Platten:
„Joseph Smith Jun. fand in Palmyra, N.Y., am 22. September 1827 die Platten aus Gold, auf denen… das Buch Mormon… aufgezeichnet war. Joseph hatte einen Stein, der im Brunnen von Mason Chase [Vater von Willard] vierundzwanzig Fuß unter der Oberfläche ausgegraben wurde. In diesem Stein konnte er viele Dinge sehen, was ich mit Sicherheit weiß. Mittels dieses Steins entdeckte er das erste Mal diese Platten…
Joseph Smith hatte diesen Stein einige Zeit lang gehabt. Es gab dort in der Umgebung eine Gesellschaft, die nach Geld grub, das angeblich von denen vor Alters versteckt worden ist. Zu dieser Gesellschaft gehörte der alte Mr. Stowell – ich denke, sein Name war Josiah – auch der alte Mr. [Alvah] Beman, auch Samuel Lawrence, George Proper, Joseph Smith Jun. und sein Vater und sein Bruder Hiram Smith. Sie gruben in Palmyra, Manchester, nach Geld, auch in Pennsylvania und an anderen Orten. Als Joseph Smith diesen Stein fand, gab es eine Gesellschaft, die in Harmony, Pa., grub und sie holten Joseph, um für sie in den Stein zu schauen, und er tat dies für eine Weile und dann sagte er ihnen, dass der Zauber so stark wäre, dass er nicht sehen könnte, und sie gaben es auf. Dort lernte er seine künftige Frau kennen, die Tochter des alten Mr. Isaac Hale, wo er einlogiert war. (In Early Mormon Documents erneut abgedruckt, Bd. 2, S. 302-304)
Weiter erklärte Harris in demselben Artikel:
„Die Geldgräber behaupteten, dass sie ebenso viele Rechte auf die Platten hätten wie Joseph, da sie zusammen in einer Gesellschaft waren. Die Geldgräber behaupteten, dass Joseph ein Verräter gewesen war und für sich beansprucht hatte, was ihnen gehörte. Aus diesem Grund fürchtete sich Joseph vor ihnen und verbarg weiterhin die Platten. (Early Mormon Documents, Bd. 2, S. 307)
An anderer Stelle in dem Artikel bemerkte Harris:
Joseph hatte davor die Art und Weise beschrieben, wie er die Platten fand. Er fand sie, indem er in den Stein schaute, den er im Brunnen von Mason Chase fand. Die Familie hatte mir ebenso dasselbe erzählt.
Joseph sagte, dass der Engel ihm sagte, dass er sich von der Gesellschaft der Geldgräber trennen sollte; dass es böse Männer unter ihnen gab. (Early Mormon Documents, Bd. 2, S. 309)
In Smiths Geschichte hinten in der Köstlichen Perle lesen wir, dass ihm der Engel das erste Mal 1823 während der Nacht und früh morgens am 21. und 22. September erschien. Der Engel gab Smith die Anweisung, sich mit ihm am selben Tag jeden Jahres zu treffen, bis er die Platten erhalten hat (siehe Joseph Smith 1:29 und 53, Köstliche Perle). Eines der interessanten Dinge über den jährlichen Besuch des Engels am 22. September 1823 bis 1827 ist die Verbindung der Daten mit Magie. D. Michael Quinn widmet Kapitel fünf von Early Mormonism and the Magic World View einer Diskussion über magische Verwicklungen der Datierungen und verschiedene Aspekte von Smiths erster Vision und der Engelvision vom 22. September bei der herbstlichen Tag- und Nachtgleiche. (siehe Early Mormonism, S. 144)
Während Joseph Smith behauptete, dass ihn 1823 zuerst ein Engel über den antiken Bericht informierte, wurde ihm nicht erlaubt, die Platten dem Hügel im Süden Palmyras, New York, vor 1827 zu entnehmen. Joseph Smiths Mutter, Lucy, gab folgenden Bericht über dieses Ereignis:
„Die Platten wurden ungefähr drei Meilen von zu Hause versteckt gehalten… Als Joseph dorthin kam, nahm er sie aus ihrem Versteck und in seinen Leinenkittel eingewickelt nahm er sie unter seinen Arm und machte sich auf nach Hause.
Nachdem er eine kurze Entfernung zurückgelegt hatte, dachte er, es wäre sicherer, die Straße zu verlassen und durch den Wald zu gehen. Nachdem er eine Weile gereist war, nach dem Verlassen der Straße, kam er an einen großen Windeinschlag, und während er über einen Baumstamm sprang, sprang ein Mann dahinter hervor und verpasste ihm einen schweren Schlag mit einem Gewehr. Joseph drehte sich um und schlug ihn nieder und rannte dann so schnell er konnte. Ungefähr eine halbe Meile weiter wurde er wieder auf die gleiche Weise wie zuvor angegriffen; er schlug diesen Mann auf die gleiche Weise wie vorher nieder und rannte dann weiter; und bevor er das Heim erreichte, wurde er zum dritten Mal angegriffen. Während er den letzten niederschlug, verrenkte er sich seinen Daumen, was er aber erst bemerkte als er in Sichtweite des Hauses kam, als er sich auf die Ecke des Zaunes warf, um zu verschnaufen. Sobald er dazu in der Lage war, erhob er sich und kam zum Haus. Er war immer noch ganz und gar sprachlos aus Furcht und wegen der Anstrengung des Rennens.“ (Lucy's Book, S. 385-386, Biographical Sketches, von Lucy Smith, S. 104-105)
Dies scheint eine Bemühung der Geldgräber gewesen zu sein, den Schatz zu bekommen, da sie das Gefühl hatten, dass er ihnen fälschlicherweise vorenthalten worden war.
Fortsetzung