1863 SAGTE RIGDON, DASS SMITH ANGEBLICH DER ÜBERSETZER UND RIGDON DER SAMMLER ISRAELS SEIN SOLLTE.
1863 schrieben drei Rigdoniten (Mitglieder eines kleinen Zweigs des Mormonismus, die Rigdon nach Smiths Tod folgten) – Joseph H. Newton, William Richards und William Stanley – einen „Aufruf an die Heiligen der Letzten Tage“, der später „Rigdons Appell“ genannt wurde. Dale Broadhurst gemäß: „Es sind gewisse Beweise vorhanden, die vermuten lassen, dass diese drei Männer etwas mehr taten, als nur die Gedanken und Meinungen Sidney Rigdons zusammenzustellen und aufzuschreiben.“ Dieses Dokument entziffert Rigdons beabsichtigte Rollen für Smith und sich selbst: Smith sollte vermutlich der Übersetzer gewesen sein – derjenige, der für Rigdon den Weg bereitete. Rigdon sollte der Sprecher und Sammler Israels gewesen sein, der Eine, der Zion aufbauen und den Weg für Jesus Christus bereiten sollte. Siehe: http://sidneyrigdon.com/books/Appl1863.htm
Beachtenswert ist folgende Passage von Seite 27 aus „Rigdons Appell“:
Der Herrr hatte im Buch Mormon gesagt, dass er Joseph einen Sprecher erwecken würde; und der Geist sagte in Lehre und Bündnisse, dass Sidney Rigdon jener Sprecher wäre. Der Fall sieht also folgendermaßen aus: Joseph Smith sollte das Buch Mormon übersetzen und Sidney Rigdon sollte es nehmen und Israel sammeln. Hierin liegt die Zusammenfassung der ganzen Sache. Der Prophet Maleachi hatte gesagt, dass er, bevor Christus käme, seinen Boten senden würde, und er sollte für ihn den Weg bereiten. Joseph Smith sagte, dass Rigdon jener Bote wäre. Der Geist sagte, dass der Herr für Joseph Smith einen Sprecher erwecken würde und Joseph Smith sagte, dass Sidney dieser Sprecher wäre. Der Herr sagte, dass er ein Priestertum bereiten würde, mit dem er Israel sammeln würde. Joseph Smith sagte, dass Sidney Rigdon dieses Priestertum trägt.
Das Buch Mormon und Lehre und Bündnisse stimmen mit dem Argument in Rigdons Appell überein. Smith sollte übersetzen. Rigdon sollte sprechen und die Übersetzungen auslegen. Rigdon sollte den Weg für Christi zweites Kommen bereiten. Im Buch Mormon wird mit „Sprecher“ auf Rigdon Bezug genommen. In 2. Nephi 3:17-18 heißt es:
Und der Herr hat gesagt: Ich werde einen Mose erwecken und ihm in einem Stabe Macht geben, und ich werde ihm Verstand geben zum Schreiben. Doch seine Zunge werde ich nicht lösen, dass er viel spreche; denn ich will ihn nicht mächtig im Sprechen machen. Ich werde ihm aber mein Gesetz mit meiner eigenen Hand schreiben und ihm einen Sprecher beigeben. Und der Herr sagte auch zu mir: Ich werde die Frucht deiner Lenden erheben und ihm einen Wortführer beigeben. Und siehe, ich werde ihm Macht geben, die Schriften deiner Nachkommen an deine Nachkommen zu schreiben; und der Wortführer deiner Nachkommen soll sie verkünden.
Es ist nicht klar, wie Smith das Vorherwissen über einen Sprecher haben wollte, wie in der obigen Passage erwähnt, wenn Rigdon bei der Erstellung des Buches Mormon nicht seine Finger im Spiel gehabt hätte.
Die obigen Schriftstellen stimmen mit dem Argument in „Rigdons Appell“ überein und werden tatsächlich im Appell zitiert. Den meisten Versionen der Spalding-Rigdon-Theorie gemäß war Rigdon Smiths „Offenbarer“, zumindest für das Buch der Gebote. Als solcher hätte Rigdon Schriften „offenbart“, die seine Rolle, wie er sie vorhersah, umrissen.
Ein weiterer wichtiger Punkt in „Rigdons Appell“ ist Rigdons Selbstidentifizierung mit früheren Propheten. Er behauptet „der Bote“ zu sein, „von dem in Maleachi gesprochen wird... der Eine, der den Überrest einsammeln sollte, nachdem alle anderen zerbrochen und zerstreut sind“. Er identifizierte sich auch mit Johannes dem Täufer – dem einen Erwählten, den Weg für Jesus Christus zu bereiten.
Siehe: http://sidneyrigdon.com/wht/1891WhE4.htm
http://sidneyrigdon.com/wht/1891WhE5.htm
Rigdons Identifizierung mit Johannes dem Täufer mag früh begonnen haben, vor seiner bekannt gegebenen Bekehrung zum Mormonismus. In seiner Autobiographie in der dritten Person in Times and Season im Jahre 1843 gab Rigdon folgende Beschreibung seines Dienstes als Geistlicher vor 1830:
Er [Rigdon] begann entsprechend zu taufen und, wie dort bei Johannes vor alters die Menschen aus allen umliegenden Regionen zu ihm strömten – Personen aus allen Rängen und Positionen der Gesellschaft – die Reichen, die Armen, die Edlen und die Tapferen, so strömten sie herbei, um von ihm getauft zu werden. Auch war dieser Wunsch nicht auf Personen, Familien begrenzt, sondern ganze Gemeinschaften warfen ihren Glauben und die Glaubensartikel weg und wurden dem Glauben gegenüber gehorsam, den er verkündete, und er hatte bald große und blühende Gemeinschaften in der gesamten Region des Landes. Von allen gehuldigt ist er nun ein willkommener Besucher, wohin auch immer er reiste – in seiner Gemeinschaft wurde ihm von den Gelehrten und Intelligenten gehuldigt und die höchsten Lobreden wurden ihm verliehen wegen seiner biblischen Kunde und seiner Beredsamkeit.
(Siehe: See:http://sidneyrigdon.com/Rigd1843.htm)
Im August 1830 behauptete Smith, einem himmlischen Boten begegnet zu sein, während er die Abendmahlsverordnung vorbereitete. Er zeichnete danach LuB 27:8 auf, die sich auf Johannes den Täufer als die Person bezieht, die ihn und Cowdery zum Aaronischen Priestertum ordinierte:
Diesen Johannes habe ich zu euch, meinen Dienern Joseph Smith und Oliver Cowdery, gesandt, damit er euch zum ersten Priestertum ordiniere, das ihr erhalten habt, auf dass ihr berufen und ordiniert sein möchtet gleichwie Aaron.
1838 beschrieb Smith den obigen Besuch von Johannes dem Täufer:
Der Bote, der uns bei dieser Gelegenheit besuchte und dieses Priestertum auf uns übertrug, sagte, dass sein Name Johannes wäre, derselbe, der im Neuen Testament Johannes der Täufer genannt wird, und dass er unter der Leitung von Petrus, Jakobus und Johannes handelte, die das Priestertum Melchisedeks trügen, und dieses Priestertum, so sagte er, sollte zur gegebenen Zeit auf uns übertragen werden, und dass ich der erste Älteste und er der zweite genannt werden sollte. Es war am 15. Tag des Jahres 1824, dass wir getauft und unter den Händen des Boten ordiniert wurden. (JS-H 1:72)
LuB 35:3-6, aufgezeichnet im Dez. 1830, verknüpft Rigdon mit Johannes dem Täufer:
Sehet, wahrlich, wahrlich, ich sage zu meinem Diener Sidney: Ich habe auf dich und deine Werke geachtet; ich habe deine Gebete gehört und dich für ein größeres Werk vorbereitet. Du bist gesegnet, denn du wirst große Dinge tun. Siehe, du warst ausgesandt, gerade wie Johannes, den Weg vor mir und vor Elia, der kommen soll, zu bereiten, und du wusstest es nicht. Du hast Menschen im Wasser zur Buße getauft, doch sie haben den Heiligen Geist nicht empfangen. Doch jetzt gebe ich dir ein Gebot, dass du sie, selbst wie die Apostel vor alters, im Wasser taufen sollst, und sie sollen durch das Auflegen der Hände den Heiligen Geist empfangen. (Siehe: http://sidneyrigdon.com/wht/1891WhE5.htm)
Auf der Basis der obigen Wechselbeziehungen in den Schriftstellen, stellte William Whitsitt die Hypothese auf, dass der Besucher, der das Aaronische Priestertum auf Smith und Cowdery übertrug, Sidney Rigdon selbst war. Siehe: http://sidneyrigdon.com/wht/1891WhE5.htm#pg354
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