Der Charakter der Zeugen
Der Mormonenapostel John A. Widtsoe
machte folgende Aussage in Bezug auf die Buch-Mormon-Zeugen: „Die Buch-Mormon-Platten wurden zu verschiedenen Zeiten gesehen und berührt, von elf fähigen Männern mit unabhängigem Verstand und MAKELLOSEM RUF, die eine formale Erklärung über ihr Erlebnis veröffentlichten.
„Oliver Cowdery, DESSEN ANSEHEN AN EHRLICHKEIT NIE IN FRAGE GESTELLT WORDEN IST, war bei Joseph Smith, als Johannes der Täufer kam, um das Aaronische Priestertum wieder herzustellen…
„All diese Zeugen, im Alltag des Lebens VON UNANGEFOCHTENER EHRLICHKEIT, blieben ihren Zeugnissen ihr ganzes Leben lang ohne Abweichung oder Änderung treu.“ (Joseph Smith – Seeker After Truth, von John A. Widtsoe, Salt Lake City, 1951, S. 338-339)
Auf der anderen Seite haben Nichtmormonen viele Vorwürfe gegen die Zeugen erhoben (siehe unseren Case, Bd. 2, Seiten 2-4). Eine der niederschmetterndsten Aussagen gegen die Buch-Mormon-Zeugen kam aber aus der Feder Joseph Smiths und anderer Mormonenführer. In der Tat gab Joseph Smith im Juli 1928 eine Offenbarung, in der Martin Harris (einer der drei Zeugen des Buches Mormon) ein böser Mann genannt wird:
„Als du das, zu dessen Übersetzung Gott dir Kraft und Einsicht gegeben, aus der Hand gabst, hast du Heiliges einem BÖSEN MANNE ausgeliefert,
der den Rat Gottes für nichts geachtet und die heiligsten vor Gott gemachten Gelübde gebrochen hat, und der sich auf sein eigenes Urteil verließ und mit seiner Weisheit prahlte. (Lehre und Bündnisse, 3:12-13)
In einer anderen Offenbarung, die einige Zeit später gegeben wurde, wird Harris wieder ein „böser Mann“ genannt:
„Siehe, sie haben danach getrachtet, dich zu vernichten; ja selbst der Mann, dem du vertraut hast, hat gesucht, dich zugrunde zu richten.
Darum habe ich gesagt, er sei ein BÖSER MANN, denn er hat danach getrachtet, die dir anvertrauten Dinge zu entwenden; auch hat er gesucht, deine Gabe zu vernichten.“ (Lehre und Bündnisse, 10:6-7)
Es gibt wenig Zweifel, dass die Buch Mormon-Zeugen sehr leichtgläubig waren. Der Mormonenapostel John A. Widtsoe machte folgende Aussage in Bezug auf Hiram Page, einem der acht Zeugen:
„Hiram Page (1800-1852) scheint irgendwie fanatisch gewesen zu sein. Er fand einen STEIN und er behauptete durch ihn Offenbarungen zu empfangen, die oft gegensätzlich zu denen waren, die Joseph Smith empfing. Dafür erhielt er einen Verweis.“ (Joseph Smith – Seeker After Truth, Seite 58)
George Q. Cannon,
der ein Mitglied der Ersten Präsidentschaft war, machte folgende Aussage: „In den frühen Tagen gab es einen Mann, der ein Zeuge des Buches Mormon war, der vom Herrn ausgewählt worden war, die Platten zu berühren, sie anzuheben und dann sein Zeugnis in Bezug auf das, was er gesehen und gefühlt hatte, zu schreiben. Er kam in den Besitz eines SEHERSTEINS – oder wie man ihn manchmal nannte, eines Peep-Stones. Er behauptete durch diesen Peep-Stone Offenbarungen zu bekommen, die er niederschrieb.“ (Journal of Discourses, Bd. 24, Seite 364)
Joseph Smith selbst gab zu, dass Hiram Page durch diesen Stein falsche Offenbarungen gab, und dass die anderen Zeugen von seinen Offenbarungen beeinflusst wurden:
„Zu unserem Kummer fanden wir aber bald heraus, dass Satan gelogen hatte, um zu täuschen und herauszufinden, wen er verschlingen könnte. Bruder Hiram Page hatte einen bestimmten STEIN in seinem Besitz, durch den er bestimmte ‚Offenbarungen’ in Bezug auf den Aufbau Zions, die Ordnung der Kirche etc. erhalten hatte, die alle im Widerspruch mit der Ordnung des Hauses Gottes stehen,… die Familie WHITMER und OLIVER COWDERY glaubten viel an die Dinge, die durch diesen STEIN hervorkamen, wir hielten es für das beste, den Herrn in Bezug auf diese wichtige Angelegenheit zu befragen;… (History of the Church, von Joseph Smith, Bd. 1, S. 109-10)
Die Offenbarung, die Joseph Smith in Bezug auf diese Angelegenheit empfing, findet man in Abschnitt 28 von Lehre und Bündnisse. In Vers 11 lesen wir: Auch sollst du deinem Bruder Hiram Page unter vier Augen sagen, dass die Dinge, die er von jenem Stein geschrieben hat, nicht von mir sind, und dass Satan ihn betrügt.“
Mehr Information in Bezug auf Hiram Pages Stein finden Sie in unserem Case, Bd. 2, S. 5-6.
Martin Harris,
einer der drei Zeugen, fand sich selbst ständig in Schwierigkeiten mit der Kirche. Bei einer Gelegenheit schrieb Joseph Smith:
„Der Rat fuhr mit der Untersuchung einiger Anklagen fort, die von Elder Rigdon gegen Martin Harris vorgebracht wurden. Eine davon war, dass er A.C. Russel, Esq. erzählte, dass Joseph zu viel Likör trank, während er das Buch Mormon übersetzte; und dass er mit vielen Männern Ringkämpfe machte und sie zu Boden warf; und dass er (Harris) sich über Joseph erhob, indem er sagte: ‚Bruder Joseph kannte den Inhalt des Buches Mormon nicht, bis es übersetzt war, aber dass er selbst alles über es wusste, bevor es übersetzt war.’
Bruder Harris erzählte Esq. Russel nicht, dass Bruder Joseph während der Übersetzung des Buches Mormon zu viel Likör trank, aber dass dieses sich vor der Übersetzung des Buches ereignete; er bekannte, dass sein Verstand verfinstert gewesen wäre und dass er viele Dinge aus Versehen gesagt hätte, mit der Absicht, die Gefühle seiner Brüder zu verletzen, und er versprach, sich zu bessern." (History of the Church, Bd. 2, S.26)
Unter dem Datum 16. Juni 1834 wird in der History of the Church folgende Aussage berichtet: „Martin Harris, der gegenüber den Brüdern geprahlt hatte, dass er mit vollkommener Sicherheit mit Schlangen umgehen könnte, während er mit seinen bloßen Füßen eine schwarze Schlange neckte, erhielt einen Biss in seinen linken Fuß. Diese Tatsache wurde mir berichtet und ich nahm die Gelegenheit wahr, um ihn zu tadeln und die Brüder zu ermahnen, mit den Verheißungen Gottes niemals zu spielen.“ (History of the Church. Bd. 2, S. 95)
Oliver Cowdery,
einer der drei Zeugen, fand sich ebenfalls bei vielen Gelegenheiten in Schwierigkeiten mit der Kirche. Joseph Smith machte folgende Aussage in Bezug auf eine Begebenheit, die sich 1830 ereignete:
„…Ich bekam einen Brief von Oliver Cowdery,… Er schrieb mir, um mich zu informieren, dass er in einem der Gebote einen Fehler entdeckt hätte - …
Das obige Zitat, sagte er, wäre irrig, und er fügte hinzu: ‚Ich gebiete dir im Namen Gottes, diese Worte auszumerzen, damit es unter uns keine Pfaffenlist gäbe!’
Ich schrieb ihm sofort eine Antwort, in der ich ihn fragte, mit welcher Vollmacht er sich anmaßte, mir zu gebieten, etwas an einer Offenbarung oder einem Gebot des allmächtigen Gottes zu ändern oder etwas davon auszumerzen, hinzuzufügen oder abzumindern.
Einige Tage danach besuchte ich ihn und Mr. Whitmers Familie, als ich die Familie in Bezug auf die oben zitierten Worte mit ihm im Allgemeinen einer Meinung vorfand, und ich konnte mich ohne Arbeit und Ausdauer nicht gegen sie durchsetzen und in Ruhe über das Thema diskutieren.“ (History of the Church, Bd. 1, S. 104-105)
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