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Geistliche und Geld

Geistliche und Geld

 

Bevor das Buch Mormon veröffentlicht wurde, gab es eine Menge Streit in Bezug auf den Gedanken an ein bezahltes Priestertum. Folgende Aussage erschien in einer Veröffentlichung, die Plain Truth genannt wurde, und sie wurde im Palmyra Herald am 30.Okt. 1822 noch einmal abgedruckt: „Die Geistlichkeit ist des Geldbettelns vom Volk unter dem Vorwand schuldig, dass sie Seelen retten; anstatt es für die Belange der Bedürftigen zu verwenden, verwenden sie es für ein luxuriöses Leben! Ihre Hände sind für die Arbeit zu fein, aber sie schämen sich nicht, einen Lebensunterhalt für die Sache des Herrn zu erbetteln.“

Alexander Campbells Publikation ist voll von Material gegen die Vorstellung an einen bezahlten Priesterdienst. Am 1. Dez. 1823 sagte Campbell: „Gebt Geld, um aus armen frommen Jugendlichen gelehrte Geistliche oder eingebildete Heuchler der Gelehrsamkeit zu machen; und sie beten, dass sie zu euch predigen können, ja, und dass ihr sie auch bezahlt. Gab es je solch ein Gewerbe wie die Pfaffenlist? Nein, sie ist das gerissenste aller Gewerbe! Es ist so gerissen, dass es durch sein Gewerbe die Mittel erhält, Handlanger zu bekommen, um sich von den Verleiteten unterstützen zu lassen!“ (The Christian Baptist, Bd. 1, S. 91)

Am 2. Februar 1824 schrieb Campbell, dass „Geld eine wesentliche Folge im Reich der Geistlichkeit ist. Ohne dem könnte kein Geistlicher geschaffen werden und eine Gemeinde auch nicht mit einem ‚glaubenstreuen Pastor’ versorgt werden. Oh, Mammon, du Wunder wirkender Gott!“ (ebenda, S. 124) Folgende Aussage erschien in der gleichen Ausgabe (Seite 140): „’Werden Sie’, sagte ein ehrlicher Fragensteller, ‚der Geistlichkeit überhaupt keine Bezahlung gewähren? Werden sie nicht der ärmeren Klasse der Geistlichkeit ein dezentes kleines Auskommen zugestehen?’ Ich antwortete, dass es mir nicht zustünde, Erlaubnisse zu erteilen. Lassen Sie uns ihnen das geben, was der Herr ihnen erlaubt hat. ‚Wie viel ist das?’ sagte er. ‚Rein gar nichts’, sagte ich. Eine Kirche, die auf den Grundsätzen des Neuen Testaments aufgebaut ist, die ihren eigenen Bischof oder Bischöfe hat oder Älteste, wie sie manchmal genannt werden, wird und sollte nicht zulassen, dass sie an irgendwelchen Notwendigkeiten Mangel leiden; sie sah vor, dass sie im Wort und in der Lehre arbeiten und sie sah auch vor, dass sie der Herde in Fleiß, Uneigennützigkeit, Demut, Gastfreundschaft und Nächstenliebe gegenüber den Armen ein Vorbild sind. Solche Bischöfe werden für die Liebe zu ihren Werken hoch geschätzt sein; aber besonders diejenigen, die nicht für ihre eigenen Bedürfnisse, sondern auch für die Bedürfnisse ihrer Brüder arbeiten.“

Am 3. April 1826 schrieb Campbell: „Dass irgendjemand bezahlt werden muss für sein ganzes Predigen, d. h. Predigten schreiben und sie verkünden, oder dass irgendjemand für eine festgesetzte Summe angeheuert werden sollte, um zu predigen und zu beten und Schriftstellen auszulegen für einen Tag, einen Monat oder Jahr, ich glaube, dass ist ein Überbleibsel des Papismus.“ (ebenda, Bd. 3, S. 185)

Das Buch Mormon ist sehr gegen die Vorstellung einer bezahlten Geistlichkeit. In Mosiah 18:24 und 26 lesen wir:

 

„Er gebot auch, dass die Priester, die er geweiht hatte, mit eigenen Händen für ihren Unterhalt arbeiten sollten…

Und die Priester sollten für ihren Unterhalt nicht vom Volk abhängen, sondern für ihre Arbeit die Gnade Gottes erhalten, damit sie im Geist stark würden und die Erkenntnis Gottes hätten, mit göttlicher Kraft und Vollmacht zu lehren.“

 

Das Buch Mormon scheint sicherlich den Streit über bezahlte Geistlichkeit widerzuspiegeln, der sich zu Joseph Smiths Zeit zutrug.

Am 5. November 1827 veröffentlichte Alexander Campbell einen Brief von einer Gemeinde in New York und am 5. Febr. 1828 veröffentlichte er einen Brief von einer Gemeinde in Manchester, England, an „die Kirche Christi in New York“. Unten befindet sich eine Gegenüberstellung von Auszügen aus diesen beiden Briefen mit einem Vers aus dem Buch Mormon.

THE CHRISTIAN BAPTIST

BUCH MORMON

„Unser Ältester ARBEITET MIT seinen EIGENEN HÄNDEN, damit er ehrlich leben mag,…“ (Bd. 5, S. 163)

„…unsere Ältesten ARBEITENFÜR IHREN LEBENSUNTERHALT und sind der Kirche nicht lästig; aber im Falle des Mangels…“ (Bd. 5, S. 95)

„Alle ihre Priester und Lehrer sollten ebenfalls MIT EIGENEN HÄNDEN ihren LEBENSUNTERHALT VERDIENEN, außer in Fällen von Krankheit und großer Not…“ (Mosiah 27:5)

 

Im Wayne Sentinel (in Joseph Smiths Umgebung herausgegeben) für den 7. September 1827 finden wir eine Kopie eines „Sendschreibens“ von dem „Jährlichen Treffen der Freunde in London“. In diesem „Sendschreiben“ finden wir einen Angriff auf die bezahlte Geistlichkeit mit der Aussage, dass „die Geistlichkeit des Evangeliums OHNE GELD UND LOHN sein sollte“. Im Buch Mormon, Alma 1:20), lesen wir: „… und das Wort Gottes untereinander OHNE GELD UND LOHN verkündigten.“ Die Worte „ohne Geld und Lohn“ erscheinen auch in Jesaja 55:1. Trotzdem ist es interessant, dass das „Sendschreiben“, das im Wayne Sentinel veröffentlicht wurde, und das Buch Mormon diese Worte benutzten, um die bezahlte Geistlichkeit anzugreifen.

 
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Diese Kapitel wird später mit dem gleichnamigen Kapitel aus Mormonismus - Schatten oder Wirklichkeit?" ersetzt.
 
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