Engel und Goldplatten
Wie wir gezeigt haben, erklärten neben Joseph Smith elf Männer, dass sie die Platten gesehen hätten – drei dieser elf Zeugen behaupteten, dass ihnen die Platten durch einen Engel Gottes gezeigt wurden. Brigham Young behauptete, dass es mindestens einen weiteren Mann gab, der behauptete, dass ihm die Platten gezeigt wurden:
„Einer aus dem Kollegium der Zwölf – ein junger Mann, voller Glauben und guter Werke, betete und das Sehvermögen seines Geistes wurde geöffnet, und der Engel Gottes kam und legte die Platten vor ihn, und er sah und berührte sie, und er sah den Engel und unterhielt sich mit ihm, als wäre er einer seiner Freunde; aber nach all diesem, wurde er dem Zweifel überlassen und in den Abfall gestürzt und er ist damit fortgefahren, gegen dieses Werk zu streiten.“ (Journal of Discourses, Bd. 7, Seite 164)
Thomas Ford, der Gouverneur von Illinois gewesen war, erzählte eine Geschichte, die Zweifel auf die Existenz der Platten wirft. Fawn Brodie zitiert diese Geschichte und gibt dann folgende Erklärung ab: „Jedoch ist es schwierig diese Erklärung mit der Tatsache in Einklang zu bringen, dass diese Zeugen, und später Emma und William Smith, die Größe, das Gewicht und die metallische Struktur der Platten hervorhoben. Vielleicht schuf Joseph eine Art von behelfsmäßiger Fälschung.“ (No Man Knows My History, Seite 80)
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Joseph Smith eine Art von Metallplatten herstellte. Es hat etliche Berichte über Metallplatten gegeben, die gefunden wurden und sich später als Fälschungen herausstellten. Einer der jüngsten Fälle wurde in einer Zeitung berichtet, die von der Brigham-Young-Universitäts-Abteilung für Archäologie am 17. Januar 1962 veröffentlicht wurde:
„GOLDPLATTEN AUS MEXIKO. Die Nachricht über einen Satz von kleinen Goldplatten, die angeblich in einem altertümlichen Grab im südlichen Mexiko gefunden wurden und mit Schriftzeichen versehen, den demotisch-ägyptischen in dem Anthon-Transkript von den Platten des Buches Mormon gleich (!), kam aus verschiedenen Quellen. Man hat auch Fotographien und Zeichnungen von ihren Inschriften erhalten… Alle fünf sind auf jeder Seite mit fünf Zeilen gemischten Anthon-Transkript- oder Maya-ähnlichen Schriftzeichen beschrieben, mit Ausnahme einer der größeren Platten, die nur wenige dieser Schriftzeichen aufweist, die um einen Komplex von Symbolen verteilt sind, die Dr. M. Wells Jakeman von der BYU-Archäologie-Abteilung definitiv als aztekisch identifiziert hat – vier reine aztekische Tagesnamen-Symbole, eine Baum-Abbildung und ein kreuzförmiges Symbol.
Dr. Jakeman und auch Dr. Ross T. Christensen von der Archäologie-Abteilung haben das Gefühl, dass diese Platten KEINEN altertümlichen Ursprung haben, wegen der Vermischung der Symbole in den Inschriften aus mindestens zwei verschiedenen Schreibsystemen, die zeitlich weit auseinander liegen… ein sogar noch stärkerer Hinweis, dass die Platten keinen altertümlichen Ursprung haben oder unecht sind, ist die beinahe Gewissheit, dass die aztekischen Symbole von einem der beiden überlebenden aztekischen, hieroglyphischen Manuskripten abkopiert wurden…
Auf Grund einer vorläufigen Untersuchung erscheint es also, dass diese Goldplatten aus Mexiko FÄLSCHUNGEN sind, und dass EIN ERNSTHAFTER BETRUG begangen worden ist, da berichtet worden ist, dass die Platten für eine große Geldsumme auf das Zeugnis des ‚Entdeckers’ hin, dass sie von altertümlicher Herkunft seien, verkauft worden sind.“ (University Archaeological Society Newsletter, B.Y.U., 17. Jan. 1962, Seite 4)
Wenn Joseph Smith nicht fähig wäre, einen Satz Goldplatten anzufertigen, hatte er wahrscheinlich Freunde, die es konnten. Der Mormonenhistoriker B. H. Roberts erklärte, dass Oliver Cowdery in seiner Jugend dem „SCHMIEDEHANDWERK“ nachging. (Comprehensive History of the Church, Bd. 1, S. 119-120)
Wenn Oliver Cowdery mit dem Schmiedehandwerk Zeit zugebracht hatte, bevor er Joseph Smith traf, wäre es für ihn möglich gewesen, einen Satz Metallplatten anfertigen zu lassen. Wie wir gezeigt haben, klagten ihn die Mormonen später selbst an, sich einer Bande von Fälschern angeschlossen zu haben.
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